Vom 13.-20. August 2022 waren wir in Mutzschen bei Grimma und halfen dem Verein Stadt und Schloß Mutzschen e. V. dabei, am Projekt „ehemalige Großküche“ weiter zu kommen.
Liebe Wörkis,
habt ihr noch das Kreissägenkreischen, das Rumgeflexe am Gullideckel, das Jaulen des Pürierstabs, das Klacken der Deckenblatte oder das „scheiße, ich hab schon wieder in Glaswolle gefasst“ Gefluche, das dauerhafte Klaviergeklimper und das Klabbern der Essensteller, habt ihr noch das … im Kopf?
2 Monate nach Ende des WorkCamps schafft das WorkCamp-Orga Team es auch mal eine kleine Zusammenfassung zu schreiben, in einer gemütlichen Tee- und Kochrunde. Das diesjährige 19. WorkCamp war das erste Camp was wir alleine organisert haben. Diesmal ohne die Hilfe von Workcampurgestein André. Wie oft wir verzweifelten und aufgeben wollten seht ihr im folgenden Text der anlässlich des Abschlussabend entstand.
„Von schlagenden Klotüren, Klaviergeklimmper und im Schlaf sich Offenbarenden – ein subjektiver Camprückblick.
Kapitel 1: Aller Anfang ist schwer.
Es war nach dem Camp 2021 als André rief: „Nein Nein, Campleitung lasse ich ab jetzt sein.“. Auf der Nachparty fand sich schließlich eine neue Generation Campleitung, genauer gesagt gleich 8 Personen (heute 10). Ganz anders als das Campleitungsteam war der neue Campstandort allerdings nicht brand neu, sondern schon alt bekannt. 2022 sollte es erneut nach Mutzschen gehen.
Im Herbst 2021 rief Jasmin zur ersten Besprechung. Daraufhin teilte sich die WorkCampleitung in kleinere Teams. Und so wie es eben ist funktionierte das System erstmal ganz und gar nicht. Dann beschloss das Leitungsteam aufgrund vieler Abschlussprüfungen eine Planungspause bis Ende April 2022 an. Außerdem fiel auf dass sich die alte Campleitung doch nicht ganz aus der Leitung zurückziehen konnte. Aber ohne eine helfende Hand hat noch keiner Laufen gelernt. Jedoch sollte bedacht werden, dass jeder irgendwann sein Gleichgewicht findet und auch ohne die helfende Hand laufen kann.
Kapitel 2: Das Camp rückt näher und Panik bricht aus.
Im Mai 2022 fielen auf einmal wahnsinnig viele Aufgaben an. Flyer erstellen und drucken, Presse informieren, mehr Teilnehmer gewinnen, Website auf den neusten Stand bringen, Absprachen mit dem Campstandort und die Freizeitplanung.
Kapitel 3: Licht am Ende des Tunnels.
Viele Geschichten gehen gut aus und diese ist eine davon. Die Campleitung um Jasmin raufte sich noch einmal zusammen und erledigte die meisten Aufgaben. Das Camp kann also stattfinden.
Kapitel 4: Hoffnung ist auch nur eine Illusion.
Im Juni 2022 raste die Vorbereitungsphase ihrem Ende entgegen. Die Planungstreffen wurden immer häufiger und immer mehr dringliche To-Dos mussten abgearbeitet werden.
Kapitel 5: Logistik ist ja doch nicht so einfach!
Kurz vor Campstart wurde es für die Campleitung um Jasmin nocheinmal richtig spannend. Sind wir mal ehrlich: Man geht grundsätzlich davon aus, dass man ja gar nicht so viel hat und dass das was gebraucht wird, schon irgendwie von A nach B kommt. Irgendwie lässt sich ein Mittelgebirge an Material aber sehr schlecht transportieren. Und wenn dann auffällt dass keines der Autos der Campleitung über eine Anhängerkupplung verfügt mutiert das beschauliche Mittelgebirge zum Himalaya. Daraufhin mutiert Viktoria zum ultimativen Planungsmonster und letztendlich konnte sogar das Hochgebirge an Material bewegt werden.
Kapitel 6 : ES beginnt. Dieses Jahr haben wir in Mutzschen die Deckenplatten in Saal 2 wieder eingehängt, Fenster neu gekittet, Klos gereinigt, Bänke erneurt, einen Gullideckel neu gesetzt, die Holzverkleidung für die Seitenwände zugeschnitten, Schächte zugespachtelt und den Park neu gestaltet. In der Freizeit waren wir wie jedes Jahr beim Eisessen-Satt, Baden, Pommes essen und bei dem Chocolatier in Wermsdorf.
Kapitel 7: Das Work Camp Bullshit Bingo.
Wie jedes Jahr gab es auch in diesem Camp Sätze sowie lose Wortgruppen die so oder so ähnlich schon in der Vergangenheit zu hören waren. Hier ein paar Auszüge:
– Wo ist das Fleisch? (In diesem Fall war die Erfahrung so dramatisch, dass sogar bei echten Bratwürste die Angst vor feindlicher vegetarischer Übernahme bestand ;))
– Nicht schon wieder Zucchini!
– So eine Scheiße hier. (Univeralausdruck für z.B. sich auf den Finger hauen, stolpern oder ähnliches.)
Kapitel 8: Das Ende ist der Anfang
Trotz anfänglicher Sorgen, ob die Zeitplanung aufgehen würde, ob alle ihre Luftmatratze mithaben und ja niemand eine Marshmallow-Intoleranz hat, ist alles gut gegangen. Zudem sammelte die nun nicht mehr allzu frische Campleitung zahlreiche Erfahrungen.
Alles hat ein Ende. Dieser Text endet gleich und unser Camp endet morgen. Aber erfahrene Teilnehmer wissen: Nach dem Camp ist vor dem Camp und in diesem Sinne freuen uns aufs nächste Jahr. “
Dieses erste Camp, in eigener Organisation, hat uns viele neue Einblicke in Planung, Durchführung und Nachbereitung gezeigt und wir haben einiges dazu gelernt. Aber wie jedes Camp wäre auch dieses nicht ohne die zahlreiche Unterstützung von Partnern aus der Region möglich gewesen. Vielen Dank dafür!
Hoffentlich bis nächstes Jahr.
Euer WorkCamp-Orga Team 2022
Den besten Eindruck vom Campstandort, den „Arbeits- und Lebensbedingungen“ im WorkCamp und von unseren Freizeitaktivitäten bekommst Du über die Fotogalerie: